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Die Top 3 Auslöser für Husten im Fellwechsel

  • Autorenbild: Janine
    Janine
  • 18. März
  • 3 Min. Lesezeit

Es ist Fellwechselzeit. Überall fliegen Haare. Die Ponys sehen aus wie kleine explodierte Plüschkugeln. Und viele Pferdebesitzer kämpfen mit dem alljährlichen "Fellwechsel-Husten". Doch was hat es damit auf sich, und warum sind Atemwegsbeschwerden im Frühjahr gar nicht so selten?


 

Top 1: Fell, Staub und lungengängige Partikel

Ich habe es eingangs schon erwähnt: Im Fellwechsel wird fröhlich geputzt und die Haare fliegen was das Zeug hält. Wer das lustige kitzeln von Pferdehaaren in der Nase noch nicht gespürt hat ist wohl kein "echter" Pferdemensch ;)


Doch gemeinsam mit den Haaren wird auch allerlei Staub und Dreck aus dem Fell aufgewirbelt. Wenn du mal eine Stallgasse im Sonnenlicht gesehen hast, in der mehrere Pferde gerade geputzt werden, dann hast du sicher auch die Staubwolken wahr genommen, die durch die Gegend schweben. Diese kleinen fiesen Partikel können dabei natürlich auch in die Lunge wandern und dort Reizungen verursachen.


Daher kommt hier Tipp Nummer 1 für Dich: So viel es geht draußen putzen. Dort haben wir mehr Luftbewegung und aufgewirbelter Staub und Co. können deutlich besser entweichen. Klingt erstmal banal, ist aber schon eine enorme Entlastung für die Lunge.


Putzen wirbelt lungengängige Partikel auf - je besser die Durchlüftung, umso besser
Putzen wirbelt lungengängige Partikel auf - je besser die Durchlüftung, umso besser
 

Top 2: Eingeschränkte Bewegung

Gerade in den Wintermonaten ist das Bewegungsangebot in vielen Ställen eingeschränkt. Selbst wenn die Pferde mehrere Stunden oder sogar dauerhaft draußen sind, haben sie selten die Möglichkeit sich wirklich frei in allen Gangarten zu bewegen. Diese Bewegung ist jedoch enorm wichtig, damit die Lunge ihre Selbstreinigungsfunktion - die sogenannte mukoziliäre Clearance - nutzen kann.


Dies ist ein Abwehr- und Reinigungsmechanismus der Lunge, bei dem Fremdkörper wie Schleim oder Staub durch die Bewegung der auf der Lungenschleimhaut sitzenden feinen Flimmerhärchen wieder aus der Lunge hinaus befördert werden. Dieser Effekt wird aktiv, sobald das Pferd schneller als normalen Schritt geht - also in der Bewegung im Trab und vor allem auch im Galopp. Einige Lungenareale werden nämlich erst im Galopp richtig genutzt und optimal mit Sauerstoff versorgt. Die mukoziliäre Clearance ist daher ein wesentlicher Präventionsmechanismus und sollte so oft wie möglich in den Alltag einbezogen werden.


Hat die Lunge keine Möglichkeit ihre Selbstreinigungsfunktion zu nutzen, entstehen auf kurz oder lang durch die Ansammlung von Fremdkörpern immer auch Atemwegsbeschwerden. Das weit verbreitete "einmal kurz abhusten" zu Beginn der Bewegung ist ein erstes Indiz dafür, dass dein Pferd Dreck, Staub und Co. in der Lunge angesammelt hat.


Tipp Nummer 2 heißt somit: Bewegen, bewegen, bewegen. Mindestens mehrere Minuten Bewegung im Trab pro Tag helfen deinem Pferd dabei, die Lunge zu reinigen und eingeatmete Partikel los zu werden. Im besten Fall ist auch gezieltes Galopptraining möglich, um wirklich alle Lungenbereiche ordentlich durchzulüften.


Freie Bewegung im Galopp - im Winter oft nicht uneingeschränkt möglich
Freie Bewegung im Galopp - im Winter oft nicht uneingeschränkt möglich
 

Top 3: Das Immunsystem

Nicht nur das Bewegungspensum leidet im Winter: Auch die hygienischen Bedingungen wie die allgemeine Staubbelastung, Luftqualität und -austauschmenge, Dämpfe wie Ammoniak und Co. sind bei Pferden die über den Winter aufgestallt werden, schlechter als in den Sommermonaten, in denen sie zum Beispiel auf der Weide stehen.


Auch Heu hat naturgemäß einen höheren Anteil an Staub und feinen lungengängigen Partikeln als das Weidegras - vor allem wenn Heu sehr überständig gemäht oder qualitativ nicht ganz einwandfrei ist.


Aber auch das Wetter hat einen Einfluss: Gerade bei Offenstallpferden können die ständigen kalten und nassen Witterungseinflüsse das körperliche Abwehrsystem zusätzlich schwächen. Der typische, teilweise sehr starke Wechsel von Wärme und Kälte im Frühjahr strengt Stoffwechsel und Immunsystem zusätzlich an.


Alle vorgenannten Faktoren haben somit Einfluss auf das Immunsystem des Pferdes. Bei einer anhaltenden Schwächung des Immunsystems ist unter anderem auch eine erhöhte Anfälligkeit für z. B. Atemwegsinfekte gegeben, welche nicht nur schneller entstehen, sondern meist auch schwerer ausfallen und sich hartnäckiger halten.


Tipp 3 ist daher: Vorsorge statt Nachsorge. Die beste Unterstützung für das Immunsysten sind eine ganzjährig angepasste Versorgung mit Nährstoffen - allen voran Protein, Spurenelemente und Vitamine -, qualitativ hochwertiges Futter und eine ausreichende Stallhygiene.


Qualitätscheck Heuanalyse - was ist drin und wie ist die mikrobielle Belastung?
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Mehr Tipps & Tricks rund um den Fellwechsel


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